3. Apr. 2017
Vor etwa achtzig Jahren wurde Wagners „Parsifal“ das letzte Mal in Coburg gespielt. Nun steht das Bühnenweihfestspiel wieder auf dem Spielplan des Landestheaters: Laut Regisseur Jakob Peters-Messer wird es – mit einem liebevollen Augenzwinkern – der wohl „kleinste Parsifal der Welt“. Wagner komponierte den „Parsifal“ ursprünglich für die akustischen Gegebenheiten des Festspielhauses in Bayreuth und die Oper durfte bis 1913 nur dort aufgeführt werden. Mittlerweile hält die Oper in die Theater weltweit Einzug – so auch in einer reduzierten Fassung in das Theater der Vestenstadt. Die Herausforderungen der Aufführung lassen sich auch dank des technischen Fortschritts bewältigen: Das utopische Instrumentarium Wagners kann heutzutage elektronisch simuliert werden, „wir haben Kirchenglocken aus Konstanz gesampelt und eine Oktave tiefer transponiert“, verrät Roland Kluttig im Interview mit dem Coburger Tageblatt. Zudem konnten für die Neuproduktion internationale Gäste verpflichtet werden: In der Titelpartie gibt der junge österreichische Tenor Roman Payer sein Rollendebüt, der georgische Bariton Michael Bachtadze ist als Amfortas/Klingsor in einer Doppelrolle zu erleben und für die Partie der Kundry konnte die ungarische Sopranistin Tünde Szaboki gewonnen werden. Am 9. April ist Premiere.
Vom 22. bis zum 23. April findet in Kooperation mit dem Richard-Wagner-Verband Bamberg ein zweitägiges Symposium statt, bei dem verschiedene Referenten, darunter auch GMD Roland Kluttig, in Gesprächen, Podien und Workshops zu einer Auseinandersetzung mit Wagner einladen.